Disposition

Die Orgel wurde im Gottesdienst am 18. Dezember 1932, dem 4. Adventssonntag, eingeweiht. Sie verfügt über 72 Register auf Taschenladen (darunter fünf Transmissionen), verteilt auf vier Manuale und Pedal. Die Traktur ist elektropneumatisch.

Der neue im Juni 2019 installierte Spieltisch verfügt über zusätzliche Spielhilfen, wie etwa Sub- und Superkoppeln zwischen den einzelnen Teilwerken, "Äqual ab" und Tastenfesseln (klassisch und additiv) auf den Werken des 3. und 4. Manuals. 

Reference

Disposition der Steinmeyer-Orgel

I. RÜCKPOSITIV C-a”’;II. HAUPTWERK C-a”’;III. OBERWERK C-a”’;IV. SCHWELLWERK C-a”’;PEDAL C-g’
Kupfergedackt 8′;Prinzipal 16′;Metallgedackt 8′;Gedackt 16′;Metallprinzipal 16′
Oktave 4′;Quintade 16′;Quintaden 8′;Prinzipal 8′;Prinzipalbaß 16′
Salicet 4′;Oktave 8′;Koppel 8′;Violflöte 8′;Subbaß 16′
Oktave 2′;Gedeckt 8′;Prinzipal 4′;Gemshorn 8′;Gedackt 16′
Blockflöte 2′;Salicional 8′;Blockflöte 4′;Unda maris 8′;Quintbaß 10 2/3′
Quint 2 2/3′;Oktave 4′;Oktave 2′;Oktave 4′;Prinzipal 8′
Terz 1 3/5′;Rohrflöte 4′;Rohrflöte 2′;Kleingedackt 4′;Koppel 8′
Mixtur 4fach 1 1/3′;Superquint 2 2/3′;Superquinte 1 1/3;Flachflöte 2′;Gemshorn 8′
Helle Trompete 8′;Superoktav 2′;Nachthorn 1′;Sesquialter 2fach 2 2/3’+1 3/5′ ;Oktave 4′
;Koppel 2′;Scharf 4fach 1′;Plein jeu 4fach 2′;Quintade 4′
;Mixtur 4fach 2′;Zimbel 3fach 1/3′;Zimbel 2fach 2/3′;Rohrpfeife 2′
;Zimbel 3fach 1/2′;Rankett 16′;Basson 16′;Mixtur 4fach 2 2/3′
;Trompete 16′;Krummhorn 8′;Trompette harmonique 8′;Mixtur 3fach 1′
;Trompete 8′;Vox humana 4′;Clarine 4′;Bombarde 32′
;Trompete 4′;Tremulant;Tremulant;Posaune 16′
;;;;Basson 16′
;;;;Trompete 8′
;;;;Krummhorn 8′
;;;;Clarine 4′
;;;;Cornett 2′

I. RÜCKPOSITIV C-a”’;II. HAUPTWERK C-a”’;III. OBERWERK C-a”’;IV. SCHWELLWERK C-a”’;PEDAL C-g’
Kupfergedackt 8′;Prinzipal 16′;Metallgedackt 8′;Gedackt 16′;Metallprinzipal 16′
Oktave 4′;Quintade 16′;Quintaden 8′;Prinzipal 8′;Prinzipalbaß 16′
Salicet 4′;Oktave 8′;Koppel 8′;Violflöte 8′;Subbaß 16′
Oktave 2′;Gedeckt 8′;Prinzipal 4′;Gemshorn 8′;Gedackt 16′
Blockflöte 2′;Salicional 8′;Blockflöte 4′;Unda maris 8′;Quintbaß 10 2/3′
Quint 2 2/3′;Oktave 4′;Oktave 2′;Oktave 4′;Prinzipal 8′
Terz 1 3/5′;Rohrflöte 4′;Rohrflöte 2′;Kleingedackt 4′;Koppel 8′
Mixtur 4fach 1 1/3′;Superquint 2 2/3′;Superquinte 1 1/3;Flachflöte 2′;Gemshorn 8′
Helle Trompete 8′;Superoktav 2′;Nachthorn 1′;Sesquialter 2fach 2 2/3’+1 3/5′ ;Oktave 4′
;Koppel 2′;Scharf 4fach 1′;Plein jeu 4fach 2′;Quintade 4′
;Mixtur 4fach 2′;Zimbel 3fach 1/3′;Zimbel 2fach 2/3′;Rohrpfeife 2′
;Zimbel 3fach 1/2′;Rankett 16′;Basson 16′;Mixtur 4fach 2 2/3′
;Trompete 16′;Krummhorn 8′;Trompette harmonique 8′;Mixtur 3fach 1′
;Trompete 8′;Vox humana 4′;Clarine 4′;Bombarde 32′
;Trompete 4′;Tremulant;Tremulant;Posaune 16′
;;;;Basson 16′
;;;;Trompete 8′
;;;;Krummhorn 8′
;;;;Clarine 4′
;;;;Cornett 2′

xcvxcv xcvxcv xcvxcv

I. Rückpositiv C-a”’;;II. Hauptwerk C-a”’;;;;
Kupfergedackt;8′;Prinzipal;16′;;;
Oktave;4′;Quintade;16′;;;
Salicet;4′;;;;;
Blockflöte;2′;;;;;
Oktave;2′;;;;;
Quint;2 2/3′;;;;;
Terz;1 3/5′;;;;;
Mixtur 4fach;1 1/3′;;;;;
Helle Trompete ;8′;;;;;
;;;;;;

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Rückpositiv / I . Manual C-a’’’

 

 

Hauptwerk / II. Manual C-a’’’

1.

Kupfergedackt

8’

 

10.

Prinzipal

16’

2.

Oktave

4’

 

11. 

Quintade

16’

3.

Salicet

4’

 

12.

Oktave

8’

4.

Oktave

2’

 

13. 

Gedeckt

8’

5.

Blockflöte

2’

 

14. 

Salicional

8’

6.

Quint

2/3

 

15.

Oktave

4’

7.

Terz

3/5

 

16.

Rohrflöte

4’

8.

Mixtur 4fach

1/3

 

17. 

Superquint

2/3

9. 

Helle Trompete

8’

 

18.

Superoktav

2’

 

 

 

 

19.

Koppel

2’

 

 

 

 

20.

Mixtur 4fach

2’

 

 

 

 

21.

Zimbel 3fach

1/2

 

 

 

 

22. 

Trompete

16’

 

 

 

 

23. 

Trompete

8’

 

 

 

 

24.

Trompete

4’

 

 

 

 

 

 

 

 

Brustwerk / III. Manual C-a’’’

 

 

Schwellwerk / IV. Manual C-a’’’

25.

Metallgedackt

8’

 

39.

Gedackt

16’

26. 

Quintaden

8’

 

40.

Prinzipal

8’

27.

Koppel

8’

 

41.

Violflöte

8’

28.

Prinzipal

4’

 

42.

Gemshorn

8’

29.

Blockflöte

4’

 

43.

Unda maris (ab c)

8’ 

30.

Oktave

2’

 

44.

Oktave

4’

31.

Rohrflöte

2’

 

45.

Kleingedackt

4’

32. 

Superquinte

1/3

 

46.

Flachflöte

2’

33.

Nachthorn

1’

 

47.

Sesquialter 2fach              2 2/3’ + 1 3/5

34.

Scharf 4fach

1’

 

48.

Plein jeu 4fach

2’

35.

Zimbel 3fach

1/3

 

49.

Zimbel 2fach

2/3

36.

Rankett

16’

 

50.

Basson

16’

37.

Krummhorn

8’

 

51.

Trompette harm.

8’

38.

Vox humana

4’

 

52.

Clarine

4’

 

Tremulant

 

 

 

Tremulant

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pedal C-g’

 

 

 

 

 

53.

Metallprinzipal

16’

 

64.

Bombarde 

32’

54.

Prinzipalbaß 

16’

 

65.

Posaune

16’

55.

Subbaß

16’

 

66.

Trompete

8’

56.

Quintbaß

10 2/3

 

67.

Cornett

2’

57.

Prinzipal

8’

 

 

 

 

58.

Gemshorn

8’

 

Transmissionen

59.

Oktave 

4’

 

68.

Gedackt        (aus Nr. 39)

16’

60.

Quintade

4’

 

69.

Gedackt        (aus Nr. 25)

8’

61.

Rohrpfeife

2’

 

70.

Basson          (aus Nr. 50)

16’

62.

Mixtur 4fach

2/3

 

71.

Krummhorn  (aus Nr. 37)

8’

63.

Mixtur 3fach

1’

 

72.

Clarine           (aus Nr. 52)

4’

Reference

Ein Instrument von nationaler Bedeutung

Die Orgel der Lukas-Kirche gehört zu den herausragenden Orgelbauten der Firma Steinmeyer. Darüberhinaus klassifiziert sie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ausdrücklich als ein „Instrument von nationaler Bedeutung“ (vgl. Stellungnahme des BLfD vom 24. Mai 2016). Zur Begründung heißt es unter anderem, "[die Orgel zählt] zu den Hauptwerken des Reformorgelbaus der 1930iger Jahre in Süddeutschland. Ihr Dispositionskonzept und ihr technischer Aufbau repräsentieren exemplarisch die konzeptionellen Vorstellungen des deutschen Orgelbaus in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen" (vgl. ebenda), zumal auch weltweit nur äußerst wenige Großorgeln der Firma Steinmeyer aus dieser Zeit überhaupt bis heute erhalten geblieben sind. 

Die Orgel im weltweiten Kontext

Die Steinmeyer-Orgel der Lukas-Kirche gehört zu den wenig erhaltenen Großorgeln der Firma Steinmeyer ihrer Zeit:
St. Nidarosdom, Trondheim, Norwegen (139 / 1929)
Cathedral of the Blessed Sacrament, Altoona, Pennsylvania, USA (62 / 1931)
Iglesia San Patricio, Mercedes, Buenos Aires, Argentinien (72 / 1931)
St. Lukas, München (72 / 1932)
Basilica of Christ the King, Hamilton, Kanada (84 / 1933)
1932 wurde sie innerhalb von nur vier Monaten gebaut. Dem Bau ging ein jahrelanger Prozess der Findungsphase voraus, in technischer wie in klanglicher Hinsicht. Oft wurde über die Disposition, also die Anzahl und Anordnung der Register, diskutiert. Auch damals war das Geld knapp und man einigte sich auf eine Kompromiss-Disposition, die viel versprach aber nicht zu teuer sein durfte. Auf viele klanglich notwendige Register wurde verzichtet und man beschränkte sich auf die „Basics“. Die Orgel wurde im Klanggeist der Romantik gebaut, welcher bei einer Instandsetzung 1967 den ideologischen Idealen der sogenannten Orgelbewegung, einer Rückbesinnung auf den vermeintlich wahren Orgelklang des Barocks, geopfert wurde. Dies bedeutete eine 180°-Wende der ursprünglichen Klangpyramide: hohe Frequenzen wurden verstärkt bzw. ausdrücklich „schärfer“ intoniert, wodurch die Wärme des Klangs, die Substanz und Klangfülle reduziert wurden.
Man nahm der Orgel damit in gewisser Weise ihre Klangidentität. Dies brachte eine eingeschränkte Vielfältigkeit im Orgelspiel mit sich und das Problem, dass bis heute keine Stilepoche adäquat dargestellt werden kann. Die Eingriffe, die 1967 vollzogen wurden, sind insbesondere an den Pfeifen auch ganz einfach für das Auge des Laien identifizierbar. An einzelnen Tönen ausgewählter Register lässt sich auch noch das ursprüngliche Klangbild von 1932 erahnen. 
St. Lukas kann auf eine orgelgeschichtlich bedeutungsvolle Vergangenheit zurückblicken. Organisten wie Albert Schweitzer, Thomaskantor Karl Straube oder der französische Organist Marcel Dupré suchten ihrerzeit die Lukaskirche auf, um auf ihrer Orgel zu spielen. In einem Zeitungsartikel wurde St. Lukas gar als „Orgelmekka“ gepriesen.
Eine Besonderheit ist das Rückpositiv, also der Teil der Orgel, der sich in der Brüstung befindet. In St. Lukas wurde erstmals in einer Münchner Kirche eine solche Konstruktion gebaut.

Lukaskantor Tobias Frank

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